1:2,75 Piper J3 mit Rohrrumpf - von der Idee bis zum Jungfernflug im Eigenbau (2025)

Hallo Pit,

so etwas zu lesen tut echt gut. Und wer mich kennt, der weiß auch, dass ich zu Ende bringe was ich anfange. Daher habt ihr Alle wahrscheinlich noch eine Weile zu lesen.
Wie gesagt ich bin Holz - Modellbauer und die Sache mit einem Stahl-Rohrrumpf ist auch mein Erstlingswerk. Ich weiß zwar, dass die Tragfläche in Holz gebaut wird, aber ob die Leitwerke in der originale Bauweise entstehen oder aus Mangel am Können, doch aus Holz, da bin ich selber gespannt. Ich werde berichten.

Aktuell bin ich gerade bei den letzten Überlegungen zur eigentlichen Konstruktion. Denn so schön die letzte Zeit mit euch war, haben wir noch nichts Baubares. Wir haben zwar sehr gute Vorlagen und mit etwas Übung den Umgang mit unserem Werkzeug „Software“ erlangt, aber was zum Bauen fehlt noch.
Und weil ich gerade das Thema Konstruktion anspreche, setze ich es auch gleich fort.

Ich bin in der glücklichen Lage, weit über 100 Holzmodell gebaut oder repariert zu haben. So hatte ich Kontakt mit Bausätzen und Unterlagen von allen bekannten Anbietern unter anderem Weiershäuser heute emhw, Wonneberger, Balsa USA, SIG, Toni Clark und natürlich Paolo Severin, der Auslöser für mein Rohr Projekt. Alles begnadete Konstrukteure, welche auch Lust hatten ihre Konstruktionen als Bausatz, für normale Modellbauer auf den Markt zu bringen. Das habe ich zwar nicht vor, aber aus deren Konstruktionen zu lernen, ist keine Schande.

Ich selber bin kein Konstrukteur und weit davon entfernt, irgendetwas berechnen zu können, aber ich habe bei den Großen mir den Augen geklaut, was ich kriegen konnte. Die teilweise auch kritischen Bemerkungen zu den verschiedenen Konstruktionsprinzipien, habe ich mir angesehen und mir danach, sicher auf Grund meiner Erfahrung, eine eigene Meinung gebildet. Hier halte ich viel von der Quadratur der Meinung, also der Tatsache, dass sich die Anzahl von Meinungen in der Zweiten Potenz, zur Anzahl der befragten Personen erhöht. Probiert es mal aus. 4 Mann:inne = 16 Meinungen.

Aber nun wieder Piper.
Wie gehe ich jetzt an die Konstruktion. Als erstes lege ich fest, was ich eventuell, wie und aus welchem Material herstellen werde. Das ist bei der Zeichnung des Planes noch nicht wichtig, aber bei der Konstruktion schon.

Anbei mal ein Beispiel.

1:2,75 Piper J3 mit Rohrrumpf - von der Idee bis zum Jungfernflug im Eigenbau (1)

Wie ihr an dem bei meiner Frau, der Freundin meiner Frau, meiner Mutter und der Freundin meiner Mutter, ach ja und bei der Mutter der Freundin meiner Frau, sehr beliebten Weihnachtsdeko erkennen könnt, ist es völlig egal ob ich das Ding aus 3mm AAA Sperrholz oder dem ca. 3mm dicken Bastelsperrholz, aus 1mm Alu oder feinster CFK Platte herstellen würde und völlig Bockwurst ist es auch ob es 5mm in der Größe schwankt oder ob Ihr auf der Linie, links der Linie oder völlig neben der Linie gefertigt habt.

Hauptsache Weihnachten ist alles fertig und viel davon, und ihr könnt euch vor Lob nicht retten. Guter Sohn………….. Ah und zum Üben im Umgang mit den Maschinen oder als Begründung für den Kauf eines neuen Werkzeuges, helfen solche Teile auch.

„The Modern Christmas Tree“ daneben, ist da schon ein ganz anderes Kaliber.
Da dieser auf Grund seiner Größer demontierbar sein soll, muss die Steckung natürlich der Materialstärke angepasst werden. Ebenfalls wichtig ist ob er nur für dieses eine Foto verwendet werden kann oder dem harten Deko-Alltag jahrelang standhalten muss und ob er gelasert, gefräst oder klassisch hergestellt werden soll.

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In diesem Fall fiel die Entscheidung im Vorfeld auf Foto und Fräsen. Damit konnte ich auf Reste meines „Trippel A Pappelsperrholzes“ von 3mm zurückgreifen und dem Fräser sagen das er außerhalb der Kontur im halben Fräser Durchmesser seine Kreisen ziehen muss, weshalb ich bei der Konstruktion, zum Beispiel die Schnittbreite meines Lasers nicht berücksichtigen müsste, da dieser ja auf der Linie oder besser gesagt dem Vektor seine Bahnen zieht und damit die Steckung etwas klappern würde.

Diese Überlegungen müsst ihr natürlich auch bei einer Modellkonstruktion anstellen. Daher ist es sehr wichtig, neben der Software auch seinen „Maschinenpark“ und sei es nur ein Messer, eine Säge und eine Feile, zu kennen. Zusätzlich muss vor dem Konstruktionsbeginn klar sein, mit welchen Materialien will ich bauen oder ob ich es, wie Ralph in #25 beschrieben hat, machen möchte.

Sicher kann man später noch mal ändern, aber stellt euch vor, wir würde plötzlich den Weihnachtsbaum wegen Gewichtsgründen und wegen der längeren Haltbarkeit aus 2mm Flugzeugsperrholz fertigen müssen, dann dürfte ich beide Teile neu Konstruieren.

Das solltet ihr unbedingt vermeiden, klappt nur leider nicht immer.

Ebenfalls nicht zu unterschätzen sind die Materialkosten. Die liegen meist im Bereich eines vergleichbaren Baukastens und als letzten Überlegungspunkt möchte ich euch noch auf das Gewicht aufmerksam machen.

Solltet Ihr vorhaben ein Scale Modell in der 25 Kg Größe zu konstruieren, geht immer von 2Kg Scale Gewicht aus. Solltet Ihr noch kein Guru im Leichtbau sein, lieber eine Nummer kleiner, 1:3 oder 1:3,3 ist auch verdammt groß. Nichts ist schlimmer, als wenn ihr am Ende, das Limit nicht einhalten könnt.

Ich klebe Holz zum Beispiel mit Ponal-Wasserfest und wasche nach dem Zusammenfügen die Kleberreste mit Pinsel und Wasser ab. Bespannt werden meine Modelle immer mit 60 gr/m² Polyestergewebe aus dem Stoffladen, 1,4 m breit und rund 3,50 € der lfdm., mit Spannlack und darauf 2K-LKW Lack gespritzt oder mit Brillux 880, dann aber mit der Rolle.
Tragflächen, Leitwerke alles aus 3mm Pappel. Rippen extrem geleichtert und Holme aus 10x5mm Kiefernleisten als Doppel T oder als Kasten verleimt.
Beim Rumpf schwanke ich immer zwischen 6mm Pappel, 5 Lagig oder 3mm Pappel mit als T aufgeklebten 3mm Balsastreifen. Aber das Problem habe ich jetzt ja nicht. Aber so hat wahrscheinlich jeder seine Tricks

Meine Erfahrung aus dem Bau meiner PT17, war das eine Gewichtskontrolle vom Anfang bis zum Ende erforderlich ist, um rechtzeitig Korrekturen an der Größe vornehmen zu können. So habe ich 3 Konstruktionen angefangen aber erst die 3 zu Ende gebaut, halt Lehrgeld.
Ich hänge mal ein Paar Bilder der 1:2,75 großen PT 17 vom Rohbau an, dann könnt ihr sehen was ich meine.

Hoffen wir mal auf baldiges Flugwetter und wie gesagt, wer Interesse an meinen Corel Daten zum weiterfummeln hat, einfach melden. Gibt’s dann über Wetransfer.

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